Autor: Richard Laymon
OT: In The Dark
USA 2001
Inhalt:
Als Jane eines Tages einen weißen Umschlag mit Geld und einem Rätsel bei der Arbeit in der Bibliothek findet, hält sie dies zunächst für einen Scherz. Da auf dem Umschlag aber ihr Name steht und sich laut dem Rätsel die Möglichkeit ergibt, mit dem nächsten Brief doppelt so viel Geld zu bekommen, steigt sie darauf ein. Der Verfasser des Rätsels nennt sich MOG - Master of Games - und er möchte nur eins: Mit Jane ein Spiel spielen. Schon auf der Suche nach dem zweiten Umschlag stößt sie auf Brace, einem Uni-Dozenten, der ihr beim Lösen der Rätsel behilflich ist. Von der immer mehr werdenden Menge der Belohnung geblendet, sehnt sich die Bibliothekarin nach weiteren Herausforderungen und vor allem nach mehr Reichtum. Doch nach und nach muss Jane immer härtere Aufgaben erledigen und ständig umgibt sie das Gefühl, von MOG beobachtet zu werden. Als ihr das Spiel zu heftig wird und sie auszusteigen versucht, macht ihr MOG deutlich, dass er keine Unterbrechungen duldet. Jane muss weiter spielen, ob es ihr recht ist oder nicht. Denn neben dem Geld steht nun auch ihr und Brace's Leben auf dem Spiel...
Meinung:
Mein Name ist MOG und ich möchte ein Spiel spielen... Das ganze hört sich zunächst nach einem neuen SAW-Teil an. Doch anders als Jigsaw, der seinen Opfern auf eine morbide Art das Leben schenken möchte, will MOG sich mit seinem Spiel nur unterhalten. Und dazu ist ihm jedes Mittel recht... Bei Das Spiel wirft Richard Laymon mehr als einmal die Frage auf: Wie weit würdest du für Geld gehen? Würdest du dich in Gefahr bringen? Würdest du andere in Gefahr bringen? Würdest du sogar für Geld töten?
Jeder normale Mensch sagt dazu natürlich erst einmal ganz klar: Nein! Wenn jedoch von Spiel zu Spiel mehr Geld hinzu kommt und man schließlich bei zigtausend angekommen ist, sieht die Sache doch etwas anders aus. Und ich bin mir sicher, dass es nicht nur Jane so ergeht. Ich selber ertappte mich jedesmal, wenn MOG eine neue Aufgabe hatte, wie ich überlege, ob ich diese Herausforderung für das zugehörige Geld tun würde. Ob man es letztendlich dann auch wirklich tut, liegt ganz allein am jeweiligen "Spieler". Und seihen wir doch mal ehrlich: Wenn man für ein paar Hunderter ein paar kleine und leichte Aufgaben lösen soll, kann doch erst einmal keiner nein sagen. Sonst würden sich schließlich nicht so extrem viele Menschen im Fernsehen bei verschiedensten Sendungen zum Affen machen. Erst, als es schwieriger wird, steigen die ersten Spieler aus. Für die Anderen jedoch beginnt die Herausforderung erst und es entwickelt sich eine Art Sucht. Nicht ohne Grund ist Glücksspiel jeder Art allseits beliebt und auch Quizsendungen sorgen für viel Beliebtheit. Wie eine Spielsucht packt einen auch die Story. Denn Laymons bekannte spannende Erzählweise fesselt den Leser bis zum Schluss, obwohl ich zugeben muss, dass dies nicht durchweg der Fall ist. In der Mitte der Story Unterbricht das Spiel für eine Zeit lang. Hier wird die Langeweile von Jane beschrieben und ein bisschen erging es mir ebenfalls so. Es ist zwar nett zu wissen, was unsere Hauptcharakterin mit dem Geld vorhat und für was sie es gebrauchen will, aber der gähnende Alltag und das Warten auf den Wiederanfang der Herausforderungen ermüdet einen doch etwas. Zum Glück hält diese Situation nicht all zu lange an und Jane scheint erst einmal eine, zugegebenermaßen fragwürdige, Kommunikationsmöglichkeit mit MOG gefunden zu haben. Als Jane denn nun der Sucht und der Langeweile wegen um weitere Aufgaben regelrecht bettelt, beginnt der Master of Games von neuem mit seinen kranken Ideen. Musste sich man vorher mit Obdachlosen und Rottweilern herumägern, scheinen jetzt Vergewaltiger und perverse Sadisten START auf dem Joypad zu drücken und ins Spiel einzusteigen. Das Ganze ist an sich ein typischer, spannender Laymon-Roman, wie man sie kennt und liebt bzw. hasst. Die kurz aufkommende Langeweile in ab der hälfte der Story ist zwar nicht besonders spannend zu lesen, allerdings schreitet man doch recht bald weiter mit dem Wichtigen Teil: Dem Spiel. Und dieses ist genau, wie man sich es erwartet. Nämlich krank, pervers und verwerflich.
Interesantes:
- Auf Seite 369 ist eine nette Anspielung auf Jack Ketchum: Der Dekan von Brace heißt Ketchum (da es sich hierbei um einen von Dallas Mayr erfundenen Künstlernamen Handelt, ist das ganz sicher Jack ;D )
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Gehörtes
Album während des Schreibens:
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